Edith Kahn
Edith Kahn und ihre Schwester Lore werden beide in Pforzheim geboren, Edith am 23. Februar 1921, Lore am 4. Juni 1922.
Sie leben mit ihren Eltern Julius und Elise und der Schwester Beate in der Bertholdstraße 4. Die Schwestern besuchen beide die Hildaschule in den 1930er Jahren, bis sie gezwungen werden, die Schule zu verlassen.
Im Januar 1940 gelingt es Edith und Lore, aus Deutschland über Österreich und Italien zu fliehen und auf ein Schiff in die USA zu gelangen. Ihre ältere Schwester Beate sowie die Eltern werden 1940 zunächst nach Gurs und später nach Noé deportiert. Nach der Deportation nach Auschwitz werden Beate, Elise und Julius im Juli 1942 ermordet.
Ohne Sprachkenntnisse und eine Ausbildung jeglicher Art verdient Edith ihren Lebensunterhalt als Haushaltsgehilfin und Köchin, während sie nebenbei versucht, sich in Abendkursen weiterzubilden. Nach sieben Jahren kehrt Edith Kahn wieder nach Pforzheim zurück und lebt in der Kelterstraße 112.
Ihre Schwester Lore lebt später in New York. Sie hinterlässt nach ihrem Tod am 1. November 1954 zwei Söhne.
„Im Juli 1942 hatte ich die letzte Nachricht von dort (Noé), da sie (Eltern) und auch meine Schwester Beate nach Auschwitz verschleppt und dann umgebracht wurden.“ „Da ich als Jüdin keine Schulen mehr besuchen durfte und mein Vater schon im November 1938 nach Dachau kam, versuchte ich auszuwandern [...].“ Edith in einem Brief am 25. Juni 1947