Edith Rosenblüth
Edith Rosenblüth wird am 15. Dezember 1919 in Pforzheim geboren.
Gemeinsam mit ihren Eltern Salomon und Sophie sowie ihrem Bruder Leopold Wolf wohnt sie in der Zerrennerstraße 6. Die Familie betreibt dort ein Geschäft für Tabakwaren. Nach dem sogenannten „Judenboykott“ 1933 muss die Familie Rosenblüth mehrfach den Wohnort wechseln (Westliche Karl-Friedrich-Straße 19, Zerrennerstraße 41, Sophienstraße 14).
Edith besucht die Hildaschule und muss diese 1934 verlassen. Bis zum generellen Arbeitsverbot für „Nicht-Arier“ absolviert sie eine Ausbildung als kaufmännische Angestellte.
1940 werden Edith und ihre Eltern in das Lager Gurs deportiert. Während Edith und ihr späterer Ehemann aus Gurs fliehen können, werden ihre Eltern im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Nach ihrer Flucht ist sie in der französischen Résistance als Widerstandskämpferin tätig. Im August 1943 geht sie als Fremdarbeiterin getarnt nach Wien, wird im Juni 1944 verhaftet und nach Verhören durch die Gestapo nach Auschwitz und von dort nach Ravensbrück deportiert. Durch die Hilfe mehrerer Mithäftlinge – sie wird im Lager versteckt – kann Edith dem über sie verhängten Todesurteil entgehen und gelangt im Rahmen der „Aktion Bernadotte“ nach Schweden.
Edith Rosenblüth lebt nach Kriegsende in Wien und stirbt dort am 26. Oktober 1974 im Alter von 54 Jahren.
„In der von den Nazis so genannten ,Kristallnacht‘ wurde mein Großvater in seiner Wohnung fast tot geprügelt.“ Edith Rosenblüths Sohn, 2014 „Im Lager Gurs schloss sich Edith Rosenblüth einer gut organisierten Gruppe junger, österreichischer, politisch engagierter Flüchtlinge an und lernte dort auch ihren zukünftigen Ehemann, meinen Vater, kennen. Als ab 1942 die Deportationen begannen, konnten sie mit Hilfe der Résistance das Lager verlassen.“ Edith Rosenblüths Sohn, 2014