Grete Ballin
Grete Ballin wird am 26. Oktober 1915 geboren.
Sie ist Schülerin der Hildaschule mindestens bis 1932. Die Familie Ballin wohnt zuletzt in der Friedenstraße 69.
Der Aufstieg der Nationalsozialisten und die zunehmenden Repressalien führen letztlich zu dem Entschluss, das Land zu verlassen. Ihre ältere Schwester Lotte flüchtet 1936 nach Brasilien. Die Eltern Ludwig und Else gelangen im Mai 1939 mit dem Dampfer „Cap Arcona“ von Hamburg nach Rio de Janeiro.
Grete kann am 9. Mai 1939 mit dem Schiff „Antonio Delfino“ ebenso über Hamburg das Land Richtung Rio de Janeiro verlassen. Warum die andere Schwester Alice in Pforzheim bleibt, ist unklar. Sie lebt dort als verheiratete Alice Herzog und war 1944 für circa drei Wochen im Gefängnis inhaftiert. Im Februar 1945 wird sie in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Sie überlebt und kehrt nach Pforzheim zurück, wo sie 1988 verstirbt.
Die Eltern Ludwig und Else leben bis zu ihrem Tod in Brasilien. Grete heiratet Jiri Pollak und lebt in Rio de Janeiro, wo sie am 30. April 1998 verstirbt.
„Infolge der Vorkommnisse, die der `Gruenspanaffaire ́ folgten, drangen eines Nachts Mitglieder der nationalsozialistischen Partei in unser Haus und misshandelten meinen Vater und mich und bedrohten uns am Leben. Aus diesem Grund mussten wir so schnell als möglich auswandern.“ Grete in einem Brief, wahrscheinlich im Jahr 1956