Hermann Marx
Hermann Marx wird am 31. Oktober 1890 in Boedigheim geboren.
Von 1925 bis 1939 lebt er in Pforzheim und wohnt in der Schwarzwaldstraße 32.
Er ist Kantor der jüdischen Gemeinde und ab 1928 Religionslehrer an der Hildaschule. Wann er genau die Schule verlassen muss, ist unklar. Er unterrichtet dort bis mindestens 1934.
Seine Tochter Trude geht bereits 1935 nach Antwerpen und besucht dort ein weiteres Jahr eine Schule. 1936 kehrt sie nach Deutschland zurück und absolviert in Berlin eine Ausbildung. Nach der Pogromnacht wird Hermann Marx am 10. November 1938 nach Dachau verschleppt. Trude kehrt zurück nach Pforzheim, um mit ihrer Mutter die Flucht vorzubereiten. Hermann und Selma flüchten im April 1939 nach Palästina.
Trude geht zurück nach Belgien, da sie dort eine Arbeitserlaubnis bekommt. Nach Ausbruch des Krieges flüchte sie nach Frankreich und wird dort als „feindliche Ausländerin“ interniert und später nach Gurs verschleppt. Sie kann aus dem Lager befreit werden und überlebt versteckt in Südfrankreich.
Im August 1945 emigrierte Trude nach Palästina. Sie heiratet 1947 Philipp Loebl und gründet eine Familie.
Hermann Marx lebt bis zu seinem Tod am 3. Februar 1961 in Tel-Aviv-Jaffa.
„[...] Jedoch als man in der Nacht zum 9. November 1938 meinen Vater ins Konzentrationslager Dachau schleppte, kehrte ich zu meiner Mutter nach Pforzheim zurück. Wir hatten nur noch einen Gedanken, wenn mein Vater aus Dachau zurückkommt, weg von hier.“ Hermanns Tochter Trude in einem Brief, 1959 „Bei der Entlassung in Dachau wurde uns sofortige Auswanderung auferlegt, im Falle der Nicht-Auswanderung wuerden wir wieder dort interniert werden u[nd] diesen Ort nie mehr verlassen.“ Hermann in einem Brief, 8. November 1951
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium