Irene Karle
Irene Karle (geb. Bloch) wird am 19. Mai 1904 in Königsbach geboren. Sie lebt dort mit ihren Eltern Wilhelm und Mina und ihren Geschwistern Ludwig, Manfred und Heinz.
1924 heiratet sie Hermann und gründet eine Familie. Sie leben mir ihrer Tochter Marga in der Friedenstraße 198.
Marga hat die Absicht, die Hildaschule in Pforzheim zu besuchen, um das Abitur zu erlangen. Als sogenannte „Halbjüdin“ wird ihr dieser Wunsch aber durch die Verfolgungsmaßnahmen verwehrt. Stattdessen besucht sie nach der vierten Klasse kurzzeitig die Volkshochschule in Pforzheim. Ab 1936 muss Marga, nach Erlass der „Nürnberger Rassengesetze“ vom 15. September 1935, im Schulgetto an der Osterfeld-Schule (damals Hildenburgschule) lernen.
Da ihr Mann nicht jüdisch ist, sind Irene und Marga vorerst „geschützt“ und werden am 22. Oktober 1940 nicht ins Lager Gurs verschleppt. Am 14. Februar 1945 werden sie jedoch in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Marga erkrankt dort an schwerem Flecktyphus.
Irene und ihre Tochter Marga überleben die Verfolgung.
Irene stirbt im Jahr 1972.
Autorin: Naemi Fust (Projektgruppe „Geschichte aktiv“)