Karl Leopold Landau
Karl Leopold (Uri) Landau wird am 19. Mai 1928 in Pforzheim geboren.
Er muss zwischen 1936 und 1938 das „Schulghetto“ an der Hindenburgschule (heute Osterfeldschule) besuchen.
Die Nazis verschleppen ihn mit seinen Eltern Klara und Alfred in das Lager Gurs. Die drei älteren Schwestern Ilse, Liesl und Lotte waren vor 1938 nach Palästina bzw. Großbritannien geflohen. Im Februar 1941 rettet ihn die Mitarbeiterin der Quäker, Alice Resch, aus dem Lager Gurs in das Waisenhaus in Aspet. Nach der Razzia der Vichy-Polizei am 26. August 1942 erhält er eine neue Identität als „Charles Lantier“ und wird in einem Heim der EIF untergebracht. Im Januar 1944 kommt ein Mitarbeiter der CIMADE zu Fanny-Marie und Jean-Jacques Astier in Chaumargeais in der Nähe von Le Chambon-sur-Lignon, den am Fuß verletzten „Charles Lantier“ auf dem Rücken tragend. Die Bauersleute schaffen in einem geräumigen Schrank in der Küche ein Versteck für ihn. Als im Juni 1944 Truppen der Nazi-Wehrmacht in die Gegend kommen, verschwindet er in einem Versteck im Wald, ausgerüstet mit allem Lebensnotwendigen. Die Astiers versorgen ihn mit Lebensmitteln, spanische Résistance-Kämpfer übernehmen seinen Schutz.
Nach der Befreiung erfährt er, dass die Nazis mithilfe der Vichy-Polizei seine Eltern Klara und Alfred am 3. bzw. 4. November 1942 von Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt hatten. Uri Landau lebt später in Palästina.

Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle
Quelle: B.&G. Brändle: Gerettete und ihre Retter*innen. Jüdische Kinder im Lager Gurs, hrsg. von IRG Baden, Karlsruhe 2021.
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