Karoline Schnell
Karoline Schnell, geb. Deck, ist am 29.9.1904 in Mörsch (Krs. Karlsruhe) geboren. Sie arbeitet als Putz- und Waschfrau. Sie ist geschieden und hat einen Sohn, der 1933 geboren wird.
Sie ist Mitglied bei Rot-Sport und Kassiererin der Roten Hilfe (RH)*, auch nach deren Verbot Ende Februar 1933. Sie und Valentine Stickel, ebenfalls Rote Hilfe, vereinbaren für den Fall ihrer Verhaftung, „den Austausch von Schnittmustern als Thema ihrer Besprechungen anzugeben“. 1934 ist sie beteiligt bei der Fluchthilfe für Adolf Baier. Die Gestapo verhaftet sie am 18.12.1934, am 28.5.1935 wird sie von Gefängnis Pforzheim nach Mannheim „verschubt“*. Vom 29.5. bis 1.8.1935 ist sie in Untersuchungs- bzw. Strafhaft im Gefängnis Mannheim. Am 17.6.1935 steht sie mit Valentine Stickel, Friedrich Seitz, Albert Ebel, Ernst Renner und Fritz Burkhardt wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Fortführung der RH und des Roten Frontkämpferbundes (RFB)*, Geheimbündelei und „Heimtücke“* sowie abfälliger Äußerungen gegen die NSDAP vor dem Sondergericht Mannheim, das sie zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Vom 1.8. bis 17.9.1935 ist die im Frauengefängnis Bruchsal eingesperrt.
Karoline Schnell überlebt den 23.2.1945 in Pforzheim nicht.
Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle
Weitere Informationen zum Thema „Widerstand im Raum Pforzheim“ findest du hier (externer Link).