Leopold Blum
Leopold Blum wird am 21. November 1898 in Hochhausen im Kreis Mosbach geboren.
Im Jahr 1928 heiratet er Gretel Blum geb. Schmied in Mainz. Aus der Ehe gehen zwei Töchter, Ingeborg und Hildegard, hervor. Sie gehören beide seit ihrer Geburt – wie ihre Mutter – dem evangelischen Glauben an. Bis 1933 war Leopold Blum in der Firma Bensinger angestellt, hatte aber ab 1934 keinen festen Arbeitsplatz mehr.
Leopold wird in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in seiner Wohnung in der Hohenzollernstraße 84 fürchterlich verprügelt, bis er blutüberströmt zusammenbricht. Daraufhin erfolgen die Verhaftung und die anschließende Internierung in das Konzentrationslager Dachau.
Nach der Scheidung von seiner Frau Gretel, verlegt er seinen Wohnsitz nach München. Er heiratet eine jüdische Frau. Leopold befindet sich am Tage der Deportation der jüdischen Bewohner aus Baden, am 22. Oktober 1940, zufälligerweise bei seinem Onkel Lißberger in Karlsruhe. Er wird deshalb mit Lißberger zusammen nach Südfrankreich ins Lager Gurs verschleppt. 1942 wird Leopold von dortweiter in ein Konzentrationslager „im Osten“ deportiert und gilt seitdem als vermisst.
Leopold Blum überlebt die Verfolgung nicht.
Autorin: Naemi Fust (Projektgruppe „Geschichte aktiv“)