Liese Peritz
Liese Peritz wird am 24. November 1914 in Pforzheim geboren.
Sie lebt mit ihren Eltern Recha und David und den Schwestern Eleonore und Margarete in der Güterstraße 8. Liese ist, wie ihre Schwester Margarete, Schülerin der Hildaschule bis mindestens 1929, als sie die Obertertia (OIIIa) besucht. In den 1930er Jahren arbeitet sie bei der Firma „Gebrüder Hollander“.
Ihre Eltern David und Recha werden am 22. Oktober 1940 zuerst nach Gurs verschleppt, 1942 weiter nach Auschwitz. Ihre Schwester Margarete, die inzwischen in Berlin lebt, wird 1943 nach Auschwitz deportiert. Liese kann 1939 mit ihrer Schwester Eleonore nach Großbritannien fliehen. Sie hat zunächst noch Briefkontakt zu ihren Eltern. Nach Kriegsende wird es zur traurigen Gewissheit, dass ihre Eltern und ihre Schwester Margarete die Verfolgung nicht überlebt haben.
Liese lebt in Großbritannien und lernt ihren späteren Ehemann Richard Lang kennen, der als österreichischer Flüchtling bereits seine Frau und eine Tochter durch den Holocaust verloren hatte.
Gemeinsam versuchen sie, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie gründen ein Familienunternehmen für Geschenkeartikel.
Lieses Schwester Eleonore stirbt im Jahr 2001. Ehemann Richard verstirbt 1980. Liese lebt bis zu ihrem Tod im Jahr 1986 in Derby.
Ihr Sohn Rolf führt das Familienunternehmen bis heute.
"Und nun, meine lieben Eltern, wie geht es denn Euch? Wir warten schon sehnsüchtig auf Post von Euch? [...] Was hört ihr von Grete? Oder habt ihr sonst von jemandem Post? [...] Wir beten für Frieden und baldige Wiedervereinigung mit unseren Lieben. Ich rufe Euch zu: verliert den Mut und die Hoffnung nicht, der Tag der Befreiung wird auch für Euch kommen, ja muß kommen [...]. Es umarmt Euch innigst und küßt Euch 1000 Mal Eure immer in Gedanken bei Euch weilende Tochter Liese" Liese in einem Brief vom 4.9.1942 an ihre Eltern im Konzentrationslager Gurs, welcher nicht mehr zugestellt werden konnte. Recha und David waren bereits nach Auschwitz deportiert worden.