Lilli Braun
Lilli Braun wird am 1. Mai 1925 in Pforzheim geboren. Sie wohnt mit ihrer Familie zuletzt in der Güterstraße 5.
Lilli besucht zunächst die Osterfeldschule, ab April 1935 die Hildaschule. Sie wird im Dezember 1938 gezwungen, diese zu verlassen. Anschließend wird sie in einer provisorisch eingerichteten Schule der jüdischen Gemeinde unterrichtet.
Lillis Vater Philipp wird 1939 in die Niederlande ausgewiesen und 1944 nach Auschwitz deportiert. Ihr Bruder Edgar, der zuvor nach Berlin gezogen war, wird von dort aus im Juni 1943 mit dem 39. Osttransport nach Auschwitz deportiert.
1940 wird Lilli zusammen mit ihrer Mutter Marta in das Lager Gurs verschleppt. Marta wird 1942 weiter nach Auschwitz deportiert. Lillis Familie überlebt die Verfolgung nicht.
1941 kann Lilli aus dem Lager Gurs nach Chambion sur Lignon gelangen, wo sie mit Hilfe von Juliette Usach und anderen mutigen Helferinnen versteckt wird. Sie erhält dort neue unverdächtige Papiere.
Lilli schließt sich 1942/43 in Lyon einer Résistance-Gruppe an und beteiligt sich u.a. an der Herstellung und Verteilung von Flugblättern. Im Dezember 1944 kann sie der erneuten Verhaftung knapp entgehen.
Im Mai 1946 verlässt sie zusammen mit ihren Großeltern Frankreich, um sich in England eine neue Existenz aufzubauen. Es fällt ihr sehr schwer, dort Fuß zu fassen und so emigriert sie im Juli 1947 weiter nach New York. Lilli Braun gründet eine Familie und lebte bis zu ihrem Tod am 7. Februar 2007 in den USA.
„In der Hoffnung mich am Leben zu erhalten mit bitteren Traenen gesiegelt unterschrieb meine Mutter die Papiere fuer meine Abfahrt zum Kinderheim [...].“ Lilli Braun in einem Brief über ihre letzte Begegnung mit ihrer Mutter, 1957 „Die Erinnerungen an meine traurige Jugend werden nie heilen.“ Lilli Braun, 1999