Recha Peritz
Recha Peritz wird am 9. Oktober 1878 als Recha Lehmann geboren.
Sie lebt mit ihrem Mann David und den Töchtern Eleonore, Margarete und Liese in der Güterstraße 8. Ihre Töchter Liese und Margarete sind Schülerinnen der Hildaschule. Eleonore und Liese können 1939 nach Großbritannien fliehen. Recha und ihr Ehemann David werden am 22. Oktober 1940 zuerst in das Lager Gurs verschleppt, 1942 weiter nach Auschwitz deportiert. Tochter Margarete wird von Berlin aus mit ihrem Ehemann Herbert 1943 nach Auschwitz deportiert. Recha, David, Margarete und Herbert überleben die Verfolgung nicht.
Liese und Eleonore leben nach dem Krieg in Großbritannien.
„Und nun, meine lieben Eltern, wie geht es denn Euch? Wir warten schon sehnsüchtig auf Post von Euch? […] Was hört ihr von Grete? Oder habt ihr sonst von jemandem Post? […] Wir beten für Frieden und baldige Wiedervereinigung mit unseren Lieben. Ich rufe Euch zu: verliert den Mut und die Hoffnung nicht, der Tag der Befreiung wird auch für Euch kommen, ja muß kommen […]. Es umarmt Euch innigst und küßt Euch 1000 Mal Eure immer in Gedanken bei Euch weilende Tochter Liese“
Liese Peritz in einem Brief vom 4. September 1942 an ihre Eltern im Konzentrationslager Gurs, welcher nicht mehr zugestellt werden konnte. Recha und David waren bereits nach Auschwitz deportiert worden.