Selma David
Selma David (geb. Metzger) wird am 15. Juni 1877 in Pforzheim geboren.
Sie wohnt zusammen mit ihrem Mann Serge und den Töchtern Lilli und Lore in der Hohenzollernstraße 34 in Pforzheim. Sie ist gelernte Kauffrau und Partnerin im Geschäft ihres Schwiegersohns Julius Forster (ehem. Furchheimer) in der Leopoldstraße 18. Durch den Zwangsverkauf entsteht ein Schaden von insgesamt 50.000 Mark.
In der Progromnacht vom 9. auf den 10. November wird ihr Mann Serge von Anhängern des NS-Regimes in der Wohnung bewusstlos geschlagen. Er bekommt erste Hilfe und wird am nächsten Morgen in das städtische Krankenhaus eingeliefert. Er hat eine schwere Kopfverletzung, die genäht werden muss. Sein künstliches Gebiss muss entfernt werden und wird so notdürftig repariert, dass er nicht mehr richtig essen kann. Er erleidet außerdem zahlreiche offene Wunden und sein Ringfinger an der linken Hand ist als Folge einer Verletzung verkürzt. Er liegt drei Wochen im Krankenhaus. Über die Geschehnisse in dieser Nacht berichtet später ihre Tochter Lilli in einem Interview.
1939 kann Selma mit ihrem Mann zunächst in die Schweiz fliehen. Von dort aus wandern sie im Februar 1939 in die USA aus.
Sie leben dort zuletzt in New York City.
Der folgende Kurzfilm enthält Lillis Interview, in dem sie über die Geschehnisse der Pogromnacht spricht.
Autoren: Projektgruppe „Geschichte aktiv“