Sophie Schnurmann
Sophie Schnurmann wird am 22. Januar 1883 in Gengenbach als Sophie Schütt geboren.
Ihre Tochter Elfriede ist Schülerin der Hildaschule. Ihr Ehemann Dr. Julius Schnurmann ist Mitglied der SPD seit 1914 und vertritt diese ab 1919 als Stadtverordneter im Pforzheimer Rathaus. Julius ist Rechtsanwalt und betreibt eine Kanzlei in Pforzheim. Diese muss er im Jahr 1933 in Folge der nationalsozialistischen Maßnahmen aufgeben. Da Sophie keine Jüdin und Elfriede wahrscheinlich evangelisch getauft ist, gilt sie als sogenannte „Halbjüdin“.
Die Familie flüchtet wahrscheinlich im Jahr 1933 nach Straßburg. Julius Schnurmann findet in Frankreich keine Arbeit und die Familie ist auf die Betreuung durch Wohlfahrtsorganisationen angewiesen. Im August 1935 werden eingewanderte Juden auf Anweisung der französischen Regierung ins Landesinnere gebracht. Im Jahr 1940 wird Julius Schnurmann im Camp Les Milles inhaftiert.
Nach dem Krieg kehrt er nach Pforzheim zurück. Sophie stirbt im Jahr 1951, ihr Ehemann im Jahr 1957 in Pforzheim. Ihre Tochter Elfriede lebt bis zu ihrem Tod am 14. September 1998 in Straßburg.